Erste Wege in Irland

Nachdem wir nun – nach drei Tagen – endlich auf unserer Trauminsel angekommen waren, ging es vom Hafen auch gleich los. Und es gibt hier ein kleines Ritual. Denn nachdem wir gleich an der Ausfahrt unseren ersten Kreisel im Linksverkehr bewältigten, ging es in der Ortschaft Rosslare Harbour gleich zur Zapfsäule.

Da es in Frankreich keinen E5-Kraftstoff mehr gibt, musste ich dort SuperPlus tanken. Eine Benzinsorte, die an den Autobahnraststätten schon kräftig in den Geldbeutel greift. So tankte ich etwa 200 Kilometer vor Ankunft an der Fähre in Cherbourg nochmals vor Caen und fülle den Tank nun in Rosslare Harbour so richtig voll. In Irland gibt es an den Tankstellen nur zwei Zapfsäulen, „Unleaded“ und „Diesel“. Auch fällt einem auf der Reise in Irland schnell auf, dass die Preise für Benzin überall gleich sind und das nicht nur über einen Tag, sondern die ganze Zeit. In früheren Zeiten kann ich mich noch daran erinnern, dass in den Nachrichten bekannt gegeben wurde, dass die Tankstellenbetreiber ihre Benzinpreise anheben wollen. Heutzutage sind das nur noch Erinnerungen, denn da wechseln die Preise mehrmals täglich. Hier auf der grünen Insel scheint das Schema noch nicht bekannt zu sein, denn während unserer Fahrt gab es keine Preissteigerung – und das über drei Wochen hinweg.

Nachdem der Tank nun voll war, ging es auf der Nationalstraße in Richtung Wexford. Ein weiterer Vorteil der Tankpause war, dass alle LKWs die zuvor von der Fähre losgefahren waren, nun weit vor uns waren.

Um von Rosslare nach Kinsale im County Cork zu kommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die schnellste ist per Landstraße direkt nach New Ross, von dort nach Dungarvan und weiter nach Cork. So bin ich im Jahre 2019 gefahren. Da ich damals erst gegen 13 Uhr in Rosslare ankam, war die Fahrtzeit von etwa 2-3 Stunden genau recht. Dieses Jahr hatten wir mehr Zeit und wollten es deshalb etwas ruhiger angehen lassen. Also fuhren wir nach einigen Kilometern von er Hauptstraße ab und folgten einer kleinen Straße in Richtung Hock Head Leuchtturm.Da das Ziel hier noch nicht ausgeschildert ist, mussten wir uns auf unser Navi verlassen. Die Route ging über typisch irische Nebenstraßen bis wir auf einmal das Schild sahen, dass den Hook Head Circle auswies. Am Leuchtturm angekommen machten wir eine längere Pause und genossen einfach nur die Ruhe und die Landschaft. Direkt am Leuchtturm gibt es einen gebührenpflichtigen Parkplatz, auf dem man parken kann. Aber auch am Straßenrand sind kostenlose Parkmöglichkeiten gegeben.

Blick auf den Hook Head Leuchtturm vom Wendehammer nach Osten.

Nachdem wir uns an dieser Landschaft satt gesehen hatten ging es weiter in Richtung Kinsale. Auch hier gibt es nun die Möglichkeit mit einer Fähre über die Passage East den River Suir zu queren. Auf dieser Route kommt man dann südlich von Waterford heraus und kann via Tramore ( unbedingt den Strand besuchen, der ist einen Stop wert), nach Dungarvan. Doch wir mussten den Weg über New Ross nehmen, da die Fähre wegen Bauarbeiten nicht fuhr. Also bin es erst nach New Ross. Möchte man den Ort bestaunen, fährt man direkt in den Ort hinein, quert den River Suir über die Brücke und fährt am westlichen Ufer wieder nach Süden in Richtung Waterford. New Ross ist ein beschaulicher und schöner Ort und für sich schon einen Besuch wert. Leider ist die Brücke ein Nadelöhr und somit kann man die Uferpromenade im Stau bestaunen. Wer es nicht mag im Stau zu stehen, kann südlich von New Ross auf die neue N25-Umgehung nehmen. Diese führt an New Ross vorbei, über die Rose-Kennedy-Brücke zurück auf die N25 nach Waterford.

In Waterford sollte man Kleingeld bereit halten, denn wenn man auf der Schnellstraße bleibt, kommt man nach der Brücke an eine Mautstation. Danach geht es durch die südöstliche Landschaft Irlands nach Dungarvan. Hier ist die Möglichkeit an der Uferpromenade eine Mittagspause einzulegen.

Ideal für eine Mittagspause. Blick von der Uferpromenade auf das südliche Ufer der Stadt.

Gestärkt geht es weiter in Richtung Cork. Hierbei sollte man nicht unbedingt immer auf der Schnellstraße bleiben. Sonst umfährt man die Orte Youghal und Cobh, die man unbedingt sehen muss. Leider kamen wir nicht in den Genuss, da es kurz vor Youghal heftig zu regnen begann und wir uns entschlossen uns diese beiden Ortschaften ein anderes Mal anzusehen. In Cork bleibt man nun auf der Schnellstraße und folgt der Beschilderung in Richtung Flughafen. Zuerst auf die Ringstraße nach Süden und dann auf die Regionalstraße in Richtung Kinsale. Hier sollte man sich unbedingt an die richtige Spur halten, da man sonst schnell zum Verkehrshindernis wird. War die Fahrt bis hierher recht entspannt, merkte man doch schnell, dass Cork die zweitgrößte Stadt der Republik Irland ist. Das Verkehrsaufkommen erinnerte mich ein wenig an Frankfurt in der Rush-Hour.

Nachdem man den Flughafen passiert hat geht es wieder gemütlich auf der Landstraße in Richtung Süden nach Kinsale. In diesem beschaulichen Ort beginnt dann die eigentliche Reise entlang des Wild Atlantic Way. Aber Kinsale ist auch selbst eine Reise wert. Gilt Kinsale doch als einer der malerischsten Orte Irlands. Für uns ist es jetzt, wie auch schon bei meiner Reise im Jahre 2019, der Ausgangspunkt zu unserer Tour entlang des Wild Atlantic Way.